Thorsten Legat ist einfach ein Original. Als Profifußballer berühmt-berüchtigt, besonders bei seinen Gegenspielern.
Nachdem seine aktive Laufbahn vorbei war, war es lange ruhig um Thorsten Legat. Doch seit er beim FC Remscheid als Trainer angeheuert hat, sind seine markigen Sprüche wieder in aller Munde. Angefangen hat es mit der Vorstellung des Trainers auf der Pressekonferenz des FC Remscheid:
OK, keine Ahnung von was er da redet. Er will auf jeden Fall Gas geben. Rückblickend hat das aber nicht so wirklich geklappt. Das Premierenspiel endete unentschieden. Aktuell nur Platz 16 in der Landesliga. Kerle mit Eier in der Buchse, das wollte er. Das letzte Spiel noch 0:2 gegen 1. FC Wülfrath verloren, das hat Thorsten Legat mal richtig auf die Palme gebracht. Dies führte zur zweiten emotionalen Pressekonferenz:
Wir können gespannt sein, wie das Kapitel Thorsten Legat und FC Remscheid weitergehen wird und ob es ihm gelingt, die Klasse zu halten.
Die Karriere des Thorsten Legat
Seine Karriere begann im Ruhrpott, beim VfL Bochum und ging von dort weiter zu Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, dem VfB Stuttgart und zu Schalke 04. Der Trophäenschrank ist gut bestückt: 1992 holte er mit den Bremern den Europapokal der Pokalsieger (für alle jüngeren Leser, der Europapokal der Pokalsieger war ein Wettbewerb, bei dem sich alle nationalen Pokalsieger untereinander gemessen haben. Der Cup Winner’s Cup wurde 1998/99 zum letzten Mal ausgespielt). Ein Jahr später deutscher Meister. Noch einmal ein Jahr später Pokalsieger. Ebenso 1997 mit dem VfB und 2001 mit Schalke.
Die 5 krassesten Aktionen des Thorsten Legat
War Thorsten Legat aber wirklich so ein gefürchteter und harter Spieler? Wenn man sich die Bundesliga-Statistik von Thorsten Legat anschaut würde man darauf ganz sicher nicht schließen. So hat Legat in 243 Bundesligaspielen gerade mal 34 mal Gelb gesehen und nur einmal Gelb-Rot! Das kann man schon fast als harmlos bezeichnen. Was ihn wirklich auszeichnet sind seine Sprüche und Eskapaden neben dem Fußballplatz, die ihn zur Kultfigur aufsteigen ließen. Eigentlich könnte man mit den Anekdoten rund um Thorsten Legat ein ganzes Buch füllen. Hier die besten 5:
Platz 5: Wo geht’s zum Bodybuilding?
Als er im Sportstudio vom Reporter gefragt wird, wie er zum Bodybuilding kam, antwortete Legat: „Immer die Castroper Straße rauf!“
Platz 4: Kacken im Wald
Waldläufe waren in der Geschichte des Thorsten Legat schon immer so eine Sache. So wurden zum Beispiel Yeboah, Okocha und Gaudino vom damligen Trainer Jupp Heynckes zum Waldlauf verdonnert, nachdem sie im Training, beim Spiel Fünf gegen Zwei, Legat nacheinander drei Beinschüsse verpasst haben. Die drei Spieler – allen voran Yeboah – weigerten sich aber und wurden daraufhin suspendiert. Ein anderer Waldlaufvorfall in der Karriere des Thorsten Legat führte dazu, dass Legat während des Waldlaufs verschwand und erst am nächsten Tag wieder auftauchte. Seine Begründung: „War im Wald scheißen“.
Platz 3: Phönix aus der Asche
Am Ende seiner Zeit in Frankfurt wurde er dort von Trainer Jupp Heynckes kaum mehr berücksichtigt. Nach einer besonders schwachen Leistung fragte Heynches Legat nach den Gründen. Legat erklärte, dass der Grund im Ableben seines Vaters liegen würde, worauf Eintracht Frankfurt einen Blumenstrauß an die Witwe schickte. Dort öffnete der wiederauferstanden Vater verdutzt die Türe. Dies war das Ende für Legat in Frankfurt. Legat wollte daraufhin den Verein wechseln, wobei dieses Zitat entstand: „Ich glaube nicht, dass mir der Verein Steine in den Vertrag legt“
Platz 2: Steve Urkel Style
In der Saison 2000/01 ging Legat mit seinen Schalker Mannschaftskollegen eine Wette um 1.000 DM ein. Die würde er bekommen, sollte er beim Mannschaftsfoto seine Hose bis unter die Achseln ziehen. Also im Steve Urkel Style. Und Legat hat das tatsächlich in die Tat umgesetzt! Der Streich flog natürlich auf und Legat wurde ins Büro von Rudi Assauer zitiert. Dort musste er Rede und Antwort stehen und wurde zu einer Geldstrafe von 10.000 DM verdonnert! Rückblickend beurteilt Legat die damalige Situation wie folgt: „Ja, ich war immer für einen Joke gut. Aber was soll ich machen? Wenn mir zwei Kollegen 1.000 Mark für die Aktion bieten, dann wäre ich ja doof, wenn ich es nicht machen würde! Leider musste ich das Zehnfache an Strafe zahlen. Das habe ich nicht verstanden, das Sponsoren-Logo war ja schließlich noch zu sehen.“
Platz 1: „Negersaft“
Seine Karriere beim VfB Stuttgart endete sehr unrühmlich. Als er seinen Stammplatz an Pablo Thiam verlor, kritzelte er eines Tages auf die Trinkflasche von Thiam das Wort „Negersaft“. Nachdem sich niemand zu der Tat bekennen wollte, wurde ein Graphologe damit beauftragt, den Übeltäter ausfindig zu machen. Legat wurde überführt und beim VfB rausgeschmissen. In einem Spiegel Online Interview äußerte er sich zu diesem Vorfall: „Der Pablo und ich haben uns gekabbelt. Man gönnt ja dem anderen nichts! Schließlich geht es um einen Stammplatz. In der Kabine ging es verbal weiter. Dann habe ich den Bogen überspannt, nicht nachgedacht, und dieses Wort auf Pablos Flasche geschrieben. Ein dummer Witz.“
Spielerdaten zu Thorsten Legat
Schalke 04: DFB Pokalsieger
99/00 bis 01/00 4 Spiele: 2 Gelbe Karten
VfB Stuttgart: DFB Pokalsieger
98/99 1 Spiel
97/98 5 Spiele: 1 Gelb/Rot, 1 Gelb
96/97 19 Spiele: 5 Gelb
95/96 15 Spiele: 2 Gelb
Eintracht Frankfurt:
94/95 22 Spiele: 3 Gelb
Werder Bremen: Europapokal der Pokalsieger, Deutscher Meister und DFB Pokalsieger
93/94 22 Spiele: 6 Gelb
92/93 23 Spiele: 2 Gelb
91/92 25 Spiele: 2 Gelb
VfL Bochum:
90/91 31 Spiele: 7 Gelb
89/90 28 Spiele: 1 Gelb
88/89 24 Spiele: 1 Gelb
87/88 17 Spiele: 1 Gelb
86/87 7 Spiele: 1 Gelb